Seit fast 300 Jahren schon wird das Phänomen der Donauversickerung erforscht – begleitet von zahlreichen Publikationen. Trotzdem kennt bis heute niemand die genauen unterirdischen Abzugsbahnen des hauptsächlich bei Immendingen, Tuttlingen und Friedingen versickernden Donauwassers auf der ganzen Strecke von der Donau bis nach Aach.
Der Verein Freunde der Aachhöhle e.V. widmet sich seit der Gründung im Jahr 1997 der Erforschung der Aachquellhöhle. Inzwischen hat der Verein 108 Mitglieder und versucht auch Jugendlichen und Kindern das Thema Höhle näher zu bringen. Eine kleine Jugendgruppe hat sich gebildet die von erfahrenen Vereinsmitgliedern betreut werden. Dazu gehört auch die Ausbildung am Seil um Schachthöhlen zu befahren.
Der Verein unternimmt unregelmäßig Ausflüge in andere Höhlen in Deutschland und Frankreich um die dortigen Höhlen zu erleben. Die Beteiligung am Aacher Altstadtfest, dem Klosemarkt und am Kinderferienprogramm sind feste Bestandteile des Vereinslebens. Ergänzt wird dies durch monatlich stattfindende, öffentliche „Stammtisch Gespräche“. Die Termine werden auf der Internetseite der Freunde der Aachhöhle e.V. veröffentlicht.
Forschungsobjekte
Aachdoline
Die Aachquelle kann von erfahrenen Höhlentauchern mit Genehmigung betaucht werden. Sie ist nach ca. 600 m durch einen Endversturz nicht weiter passierbar. Deshalb begann eine erste Gruppe bereits 1990 eine Grabung auf dem Aacher Dornsberg in einer Doline (Erdsenke) um in den weiteren Verlauf der unterirdischen Aach einzudringen. Durch die Vereinsgründung gab es einen Ansporn die Grabung intensiver voran zu bringen. Viele Arbeitsstunden wurden erbracht um den Schacht in Handarbeit immer tiefer zu graben. Nach 13 Jahren wurde die Mühe belohnt: in 105 m Tiefe traf man auf die Donauhöhle. Von dort aus können nur Taucher weiter forschen. Nach etwa 300 m haben die Taucher des Vereins mit der „Echohalle“ die erste Auftauchstelle erreicht. Inzwischen sind die Taucher weiter vorgedrungen und sind rund 950 m weit in dem unterirdischen Kanal vorgedrungen. Dieser Schacht erfordert immer wieder Instandsetzungsarbeiten. Hierbei gibt es immer wieder Termine um zu betonieren, Seile auszutauschen, den Transportweg besser zu gestalten und ähnliches. Eine Besichtigung ist nicht möglich da es sich nicht um eine Schauhöhle handelt sonder um eine Forschungshöhle. Sie ist nass, rutschig und teilweise muss geklettert werden.
Blätterteighöhle
Im Jahr 2005 wurde zufällig der Zugang zur Blätterteighöhle am Parkplatz der Aachquelle entdeckt. Als Mitarbeiter des Bauhofs Aach ein Informationsschild installieren wollten brach der Boden ein und gab den Eingang in ein Höhlensystem frei. Mit vereinten Kräften wurde der Eingang verschalt, betoniert und mit einem Deckel gesichert. Die Höhle wurde „Blätterteighöhle“ genannt, weil die gelbliche Tropfsteinformation (Blätterteig) an der Decke an Blätterteig erinnert. Die Höhle ist vertikal und ist fast vollständig mit Sediment verfüllt. Seit 2006 sind wir dabei die Höhle auszugraben und haben bis heute ca. 200 m Gangstrecke freigelegt.
Wasserfallponor
Seit September 2016 wird nach über zehnjähriger Pause wieder im Wasserfallponor
gegraben. Das Ziel der Grabungsarbeiten besteht darin einen möglichen Zugang in den
lufterfüllten Teil des Donau-Aach-Systems zu finden. Die Forschungsarbeiten werden von der Arbeitsgemeinschaft ARGE 8019 durchgeführt. Aktuell sind hauptsächlich Höhlenforscher der Vereine Freunde der Aachhöhle (FdA) und der Arge Höhle und Karst Grabenstetten an den Arbeiten beteiligt.
Seit Wiederaufnahme der Grabungen im Wasserfallponor wurden umfangreiche Arbeiten
durchgeführt. Der Eingangsbereich und mehrere Bereiche im Höhleninneren wurden mit Leitplanken gesichert, mehrere Stahlleitern in der Höhle eingebaut und eine Naturstein-Außentreppe angelegt. Oktober - Dezember 2018 wurde eine Stahlprofil-Hängebahn vom Grabungsendpunkt bis zum Höhleneingang installiert, um den mühseligen Materialtransport zu erleichtern.