Wissenswertes

  • Größte Quelle Deutschlands
  • Alter: ca. 16.000 Jahre
  • Aachwasser größtenteils versickertes Donauwasser
  • Entfernung von Hauptversickerung und Aachquelle beträgt 12 km Luftlinie bei einem Höhenunterschied von 174 m
  • das bei Immendingen versickernde Wasser benötigt für seinen unterirdischen Lauf ca. 30 bis 60 Stunden
  • zweite Hauptversickerungstelle befindet sich bei Fridingen/Donau
  • Schüttung durchschnittlich 8,3 cbm/sec., minimal 1,3 cbm/sec., maximal 24,1 cbm/sec.
  • Aufgrund hoher Durchflussgeschwindigkeit (ungenügende Filtration) nicht als Trinkwasser geeignet
  • Oberhalb der Aachquelle (ca. 400 m nördlich) befinden sich etliche mächtige Dolinen (Erdsenken)

Geologisches

Die großen Wassermengen, die am Quelltopf zu tage treten, mischen sich mit wechselnden Anteilen aus versickerndem Donauwasser und Karstwasser aus dem Einzugsgebiet der Quelle.
Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten, wie das Wasser durch das Gestein zum Quelltopf gelangen könnte:
  • durch ein System feiner, weit verzweigter Spalten
  • durch eine Unterwasserhöhle
  • durch eine Flusshöhle

Die Wege des Wassers unter der Erdoberfläche stellen eine zentrale Frage bei der Erforschung der Aachquelle dar.

Die Resultate der diversen Färbungsversuche haben inzwischen weitgehende Klarheit geschaffen. Bei einem Färbungsversuch wird ein Farbstoff (oder eine chemische Substanz) in eine Versinkungsstelle der Donau eingegeben. Der Farbstoff tritt nach einiger Zeit für das menschliche Auge unsichtbar am Quelltopf wieder aus. Mit speziellen Messgeräten kann seine Konzentration im Quellwasser nachgewiesen werden. Die so bestimmte Fließgeschwindigkeit bei Hoch- und Niedrigwasser lässt einen Rückschluss auf die Verhältnisse im Berg zu.

Weitere Informationen gewinnt man aus dem jahreszeitlichen Temperaturverlauf des Quell- bzw. Donauwassers. Die Deutung der Resultate ist ziemlich kompliziert und wird manchmal auch kontrovers geführt. Eine wesentliche Erkenntnis besteht darin, dass der Abfluss der Donau zum Quelltopf nur auf einer kurzen Strecke durch ein Spaltensystem führen kann. Den Rest der Strecke legt das Wasser entweder durch eine luftgefüllte Flusshöhle oder Unterwasserhöhle zurück. Wobei etliche Aspekte für eine offene Flusshöhle sprechen.
 
Besonders weit fortgeschritten ist die Forschung im Gebiet des Quelltopfes. Die Grafik zeigt einen Querschnitt durch die Quelle und den sich nördlich davon erhebenden Dornsberg. Taucher haben den Wasserweg vom Quelltopf her auf 400 m Luftlinie erforscht, wobei der Gang hauptsächlich unter Wasser liegt. Nur in der großen Seenhalle liegt auf kurzer Strecke eine Flusshöhle vor. Am Ende der Tauchstrecke versperrt ein Unterwasserversturz den Höhlengang.
 
Ein kleiner Spaziergang bergwärts des Quelltopfes führt am alten Turm aus frühmittelalterlicher Zeit vorbei in nördliche Richtung zu zwei großen Einsturzkratern (Dolinen) im Gemeindewald von Aach. Offensichtlich ist hier die Quellhöhle auf einer Länge von 200 m eingestürzt, sodass für die Taucher in den darunterliegenden unterirdischen Wasserläufen keine Aussicht besteht, weiter in den Berg vorzudringen. Die Tauchfahrten in den Quelltopf sind so anspruchsvoll, dass eine Vermessung der Quellhöhle bisher nur sehr grob möglich war.

Im nördlichsten Teil der Einsturzdolinen wird seit 1991 nach der intakten Fortsetzung des Höhlenganges gegraben. 1997 gründeten die Teilnehmer der Grabung den Verein "Freunde der Aachhöhle e.V.".

Die Grabung brachte bisher zwei wesentliche Resultate:
  • Bei den Dolinen handelt es sich wirklich um Einsturzkrater.
  • Ein Färbungsversuch am Vortrieb war erfolgreich.

Die Grabung steuert also auf das unterirdisch fließende Wasser der Aach zu. Die eingezeichnete Fortsetzung des Höhlenganges ist aber noch immer reine Spekulation:
schließlich hat bisher niemand diesen Höhlengang betreten.

Die geologische Skizze macht deutlich, dass die Gesteinsschichten im Dornsberg nach Norden hin ansteigen. Der an die liegenden Bankkalke (tiL) gebundene Höhlengang steigt also an und es besteht die Aussicht, dass die "Freunde der Aachhöhle" auf eine offene Flusshöhle treffen.

Weiter nach Norden steigen die Gesteinsschichten immer weiter an, so dass ähnlich hohe Hohlräume zu erwarten sind, wie die Taucher sie von der "großen Seenhalle" her kennen. An der nördlichen Flanke des Dornsberges, im Wasserburger Tal, ragen die liegenden Bankkalke so weit über den Talgrund hinaus, dass sie kein Wasser mehr führen. Das Wasser sucht sich hier seinen Weg in einer tiefer liegenden Gesteinsschicht. Der Bach des Wasserburger Tales verschwindet im Talgrund und tritt im Quelltopf wieder zu Tage.