Historisches

Historische Daten der Berg-, Burg- und Adelsstadt Aach

Von der historischen Stadt Aach, auf einem steilen Vorsprung des Juragebirges gelegen, genießt man einen herrlichen Blick auf die Hegauberge, von Dichter Ludwig Finckh "des Herrgotts Kegelspiel" genannt, bis zu der mit Firnschnee bedeckten Alpenkette.

Die alte Stadtmauer mit ihrem wuchtigen Torturm erzählt von glanzvollen Tagen einer kleinen Berg-, Burg- und Adelsstadt, aber auch von schweren Kriegs- und Pestzeiten, von denen die Stadt heimgesucht wurde.

Viele weitere historische Informationen zur Stadt Aach erhalten Sie aus der Broschüre "Berg, Burg, Adel". Erwin Keller, Ehrenbürger der Stadt Aach (✞ 2010) hat in mühevoller Arbeit diese ausführliche Informationsquelle zusammengestellt. HIER geht`s zur Broschüre (PDF)

Entwicklung seit 1100

Erste urkundliche Erwähnung


Herren von Aacher erbauten eine vorwiegend der Straßensicherung dienende Burg auf einer Anhöhe über der Aachquelle (jetzt als "Alter Turm" bezeichnete Ruine).

"Oppidum Ach in Hegovia" - befestigter Platz


Anlage eines befestigten Platzes mit Burg und Burgkapelle auf dem Aacher Stadtberg (Oppidum Aach in Hegovia), entweder durch die Herren von Aach oder durch den Bischof von Konstanz.

König Rudolf von Habsburg verleiht die Stadtrechte


Am 07. Juni 1283 verlieh König Rudolf von Habsburg auf Wunsch seiner Söhne dem Ort Aach das Recht der habsburgerischen Stadt Mengen und gestattete die Abhaltung eines samstäglichen Wochenmarktes, sodass Kommende und Gehende innerhalb genannter Grenzen volle Sicherheit haben und die Marktfreiheiten genießen sollten.

Die lateinische Urkunde über die Stadtrechtsverleihung an Aach lautet in deutscher Übersetzung:

Rudolf, von Gottes Gnaden immerwährend erhabener König, entbietet allen seinen Getreuen des römischen Reiches, die diesen Brief lesen, seine Huld und wünscht ihnen alles Gute.

Da wir auf Nutz und Frommen aller getreuen Untertanen unser Augenmerk richten müssen, nimmt es nicht wunder, dass wir, zumal von Vaterliebe gemahnt, noch geneigter sind, die Vorteile der eigenen leiblichen Söhne zu wahren.

Daher erklären wir denn auch, den Wünschen unserer erlauchten Söhne willfahrend, das Dorf, genannt Ahe, für frei und gestehen ihm kraft königlicher Autorität dieselben Freiheitsrechte zu, deren sich unserer Stadt Mengen bereits erfreut und womit sie schon bisher gesegnet war. Ebenso setzen wir fest, dass an diesem befestigten Ort Aach ein Wochenmarkt, jeweils samstags, abgehalten werden darf. Dieser möge Käufern und Verkäufern dergestalt zum Nutzen gereichen, dass Ankommende und Heimwärtsziehende mit ihrer Habe und allem Sonstigen innerhalb beschriebener Grenzen volle Sicherheit und die Marktfreiheiten genießen, nämlich von Eigeltingen nach Langenstein, von dort bis nach "Pehemsgrap" und von dort bis an einen Ort, wohin das Ehental reicht, von dort schließlich bis zum Hof "Dorfsperch".

Es soll also keinem Menschen erlaubt sein, diesen Freiheits- und Marktbrief zu brechen oder durch ein anderes unüberlegtes Unternehmen dagegen vorzugehen. Wer solches täte, würde eine schwere Verletzung unserer Majestät begehen.

Zu dessen Zeugnis ist unserer Majestät Siegel an dieser Urkunde gehängt worden. Gegeben bei Aarburg am 07. Juni, im zehnten Jahr unserer Regierung.
32 Adelsfamilien aus dem Hegau sind Satzbürger.
Es besteht ein habsburgisches Amt Aach

Schweizer- oder Schwabenkrieg hinterlässt seine Spuren


Im Schweizer- oder Schwabenkrieg lagen zeitweilig Truppen des Schwäbischen Bundes in Aach. Dies veranlasste die Eidgenossen, in der Nähe zwei Lager zu unterhalten, von wo aus sie zumindest die Umgebung brandschatzten.

Zufluchtsort des Hegau-Adels vor den aufgebrachten Bauern. Das Städtchen wird von den aufständischen Bauern besetzt


Im Bauernkrieg öffnete die Stadt Aach den Aufständischen die Tore. Unter den bekannten Bauernführern war auch Stoffl Rainer von Aach.
Da sich der Stadtrat von Aach vermutlich auf die Seite der Bauern geschlagen hatte, wurde er amtsenthoben und erst wieder 1532 eingesetzt.

5.000 schwedische Reiter nehmen das Städtchen ein (Pest)


Am 08. September 1632 wurde die Stadt Aach von ca. 5.000 schwedischen Reitern eingenommen und bis Herbst 1633 besetzt gehalten. In den folgenden Jahren fanden Plünderungen in Aach statt, unter anderem durch die Besatzung der württembergischen Festung Hohentwiel.

1633 wurden 161 Pesttote in Aach registriert.
1635 gab es wegen der Pest weder einen Pfarrer, noch einen Mesner, noch einen Stadtknecht in Aach.
Durchreise der Erzherzogin Marie Antoinette zu ihrem zukünftigen Gemahl Louis XVI.
Französische Besatzungstruppen lagern in Aach.
Das Städtchen wird zunächst württembergisch, einige Jahre später jedoch badisch.

Großer Stadtbrand


Großes Brandunglück am 13. Oktober 1884 in der Aacher Oberstadt, dem 14 Gebäude zum Opfer fielen, unter anderem das Armenhaus oder Spital und der Stadttorkel.

Aufgrund des großen Brandes wurde 1884 die Freiwillige Feuerwehr in Aach gegründet.

Aach wird bombardiert - Besetzung durch französische Truppen.


Am 26. April 1945 marschierten französiche Truppen in Aach ein. Die Stadt wurde kampflos übergeben.

1945 fortfolgende: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden 159 Flüchtlinge und Umsiedler in Aach aufgenommen.
Beginn einer umfassenden Altstadtsanierung.
Die Altstadtsanierung ist abgeschlossen. Das Städtchen Aach mit seinen drei Ortsteilen - Stadt, Oberdorf und Dorf - hat rund 2.100 Einwohner.

Ein lohnenswerter Spaziergang führt hinauf in die Altstadt mit ihrem einmaligen Ausblick über das Dorf Aach, das Aachtal abwärts bis zum Friedinger Schlössle und in die Hegaulandschaft.
900 Jahr Feier der Stadt Aach.

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